Wenn nicht jetzt, wann dann?

Ich sage oft von mir, dass ich seit 1996 Bewohner der digitalen Welt bin. Ich hatte zwar schon vorher im privaten wie im beruflichen Kontext Berührungspunkte zu Computern, aber in diesem Jahr nahmen Computer das erste mal in meinem Leben einen sehr großen Raum ein. Während einer Fortbildung im Bereich Desktop-Publishing fand ich in dem Umgang mit digitalen Medien meine Berufung. Gleichzeitig war dies auch das Jahr, in dem ich mich über meinen ersten Internetzugang erfreuen durfte.

Es folgten Jahre der Entdeckung und Eroberung der digitalen Welt.

Beruflich zog es mich in die Produktentwicklung von Internetdiensten und Webanwendungen. Daher war ich immer am „Puls der Zeit“. Immer alles neue ausprobieren und erforschen. Ich hatte ein MySpace-Profil und war bereits auf Facebook, zu einer Zeit als es noch cool war 😉 Das soll jetzt nicht angeberisch klingen, sondern nur unterstreichen, dass ich (auch bedingt durch meine Arbeit) immer alle neuen Angebote ausprobiert habe.

Ausprobieren heißt aber auch, ein Benutzeraccount anlegen und somit zumindest die eigenen E-Mail-Adresse preisgeben. Und über die Jahre habe ich längst den Überblick darüber verloren, welche Unternehmen eigentlich welche Daten von mir besitzen.

Und hier setzt mein Vorhaben an… Ich möchte in den kommenden Monaten meinen digitalen Fußabdruck minimieren. Ich möchte mich von Altlasten befreien. Ich möchte mich von Internetanbietern abmelden, die ich nicht mehr nutze und sicherstellen, dass meine Daten gelöscht sind. Gleichzeitig möchte ich bei einigen Anbietern in Erfahrung bringen, welche Daten von mir gespeichert sind.

Die Idee zu diesem Blog existiert bereits ein wenig länger. Aber dann stand ich mir selbst ein wenig im Weg. Ich habe immer viele Ideen, will dann alles gleich richtig machen und stelle aber fest, das meist die Zeit dazu fehlt. Aber hey, das Ganze ist ja eher ein Prozess. Das hier ist keine fertige Geschichte, die ich einfach in ein paar Wochen niederschreibe. Dies ist ein Tagebuch mit vielen leeren Seiten, die ich nach und nach fühlen werde. Und ich muss dabei akzeptieren, dass es dabei auch immer wieder zeitliche Lücken geben wird.

Aber das wichtigste ist immer der erste Schritt. Und wenn nicht jetzt, wann dann? Daher starte ich das Projekt heute mit dem Beginn des neuen Jahres und nehme euch mit auf meine Reise in die Abgründe der Datenhölle…